Drummer laden in ihren Cobra-Wald ein

…und der NABU baut mit Kindern Marienkäfer-Häuser hier und anderswo

 

 

 

Spielen erwünscht“, steht auf einem Schild am Holztor und darunter: „Lachen und Rumtollen ist Kindern und Erwachsenen erlaubt!“ An der alten Lackiererei mitten im Industriegebiet ist ein kleines Paradies entstanden, für Kinder und Erwachsene, Flora und Fauna: der „Cobra-Wald“ der gleichnamigen Drummerband.


Als die Drummerband Cobra Freren/Emsland e.V. die alte Lackiererei kaufte, erwarb der Verein nämlich nicht nur eine Halle und ein Wohnhaus, sondern auch ein Außengelände von 6.500 Quadratmetern. Das machte aus den Musikern Naturschützer: Jugendliche, Männer und Frauen verwandelten die verwilderte Fläche in eine kleine grüne Oase. Das
vielleicht Beste an der ganzen Sache: Der „Cobra-Wald“ ist geöffnet, Familien und Radfahrer sind gern gesehene Gäste.


„Wir haben viel Besuch, die Kinder können hier herumlaufen und Natur entdecken“, sagt Jürgen Rape. Zu den Gästen zählt auch der NABU Emsland-Süd: An diesem Tag zum Beispiel ist Anne Risse da, um mit Kindern der Vereinsmitglieder Marienkäfer Überwinterungshäuschen für den „Cobra-Wald“ zu bauen. „Marienkäfer überwintern in großen Gruppen im Totholz“, erklärt die studierte Landschaftsentwicklerin. Doch Totholz wird weniger, daher bietet die Umweltpädagogin seit kurzem ein neues Marienkäfer-Projekt für Kinder an: „Sechsbeiner mit Glücksfaktor“ heißt es.


Kennen gelernt haben sich Marion und Jürgen Rape und Anne Risse bei einem Workshop für Umweltbildungsinitiativen: Unter dem Motto „NATURbegeistert“ lernten die Teilnehmenden, wie sie Projekte planen und dafür Fördermittel bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung beantragen können. Für Jürgen Rape und Anne Risse war das Seminar ein voller Erfolg: Beide können sich über eine kräftige Finanzspritze für ihre Ideen aus Hannover freuen. Die Drummerband Cobra erhält für die Streuobstwiese und eine Benjeshecke in ihrem Wald insgesamt 5.520 Euro, der NABU Emsland-Süd für drei neue Projektideen insgesamt 4.800 Euro.

 

„NATURbegeistert“ heißt ein Fördertopf der Stiftung, der seit 2019 rund 240 Umweltbildungsprojekte in ganz Niedersachsen gefördert hat. Anlässlich einer Rundreise zu 20 ausgewählten Projekten war Geschäftsführer Karsten Behr jetzt in Freren zu Gast. „Hier wird ganz deutlich, wie viel zu schaffen ist, wenn viele Hände mit anpacken“, sagte Behr. Mit im Gepäck hatte er als Auszeichnung ein Schild, das die Initiativen aufhängen und damit zeigen können: Wir sind begeistert von der Natur, anders gesagt: NATURbegeistert.


Ideengeber und Koordinator von „NATURbegeistert“ ist das Umweltbildungszentrum SCHUBZ in Lüneburg. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als 450.000 Euro ist „NATURbegeistert“ das größte Projekt der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung in den vergangenen zwei Jahren. Schirmherr ist Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.
Das Projekt läuft noch bis Ende 2021. Auch danach unterstützt die Stiftung weiter Vorhaben aus Umweltbildung und Naturschutz. Behr: „Wir freuen uns auf all die Ideen der vielen Engagierten im Naturschutz in Niedersachsen.“ Die Stiftung fördert insgesamt etwa 650 Projekte im Jahr mit rund sechs Millionen Euro.


Info: Wer Interesse am Marienkäferprojekt sowie den anderen neuen Angeboten des NABU
Emsland-Süd für Kindergruppen hat, kann sich bei Anne Risse melden unter Telefon 0160-
6961750.

 

Foto oben (Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung): Großes Hallo für den Gast aus Hannover, Karsten Behr (2.v.l. auf der Bank): Anne Risse vom NABU (r.), Jürgen Rape (ganz links auf der Bank) sowie Kinder und Erwachsene der Drummerband Cobra. Vorne zeigt Fenna (6) ein fertiges Überwinterungshaus für Marienkäfer.