Förderung auch für private Bauherren in Thuine
Nächster Stichtag am 15. Februar
2014 ist Thuine in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen worden. Fördermittel sind seitdem im öffentlichen Bereich in die Neugestaltung der Klosterstraße geflossen. Mit 115.000 Euro sind aber auch acht private Sanierungen von ortsbildprägenden Gebäuden unterstützt worden. Nächster Stichtag für weiter mögliche Förderanträge ist der 15. Februar.
Nach dem Vorbild des historischen Hotels Beimesche ist die Gaststätte Seeger saniert und auch von außen mit Fördermitteln aus der Dorfentwicklung wieder hergestellt worden. Thuines stellvertretender Bürgermeister Christof Kuiter freut sich über das „große Engagement des Investors“ und auch die neu geschaffenen Gästezimmer unter anderem für Radtouristen. Foto: Carsten van Bevern
Die baulichen, verkehrstechnischen und kulturellen Verhältnisse in kleinen Gemeinden sollen durch das Dorfentwicklungsprogramm (früher: Dorferneuerung) mithilfe von Fördergeldern des Landes, des Bundes und der EU verbessert werden. Der bisher erfolgte Rückbau und die Neugestaltung der Klosterstraße ist das größte bislang erfolgte öffentliche Bauprojekt im Rahmen der Dorfentwicklung in Thuine. Rund 1,21 Millionen Euro sind in dieses Projekt inklusive Erneuerung der Regenwasserkanalisation geflossen, rund 450.000 Euro kamen aus dem Fördertopf der Dorfentwicklung.
Vier Ortsbegrüßungsschilder geplant
Im laufenden Jahr sollen nach Angabe vom zuständigen Bauamtsleiter der Samtgemeinde Freren, Paul Thünemann, in Thuine vier neue Ortsbegrüßungsschilder aufgestellt werden. Bei geschätzten Kosten von rund 20.000 Euro wird ein Zuschuss von rund 10.600 Euro erwartet.
Aber auch private Bauherren können von der seit 2014 und bis 2022 in Thuine laufenden Dorfentwicklung profitieren, wenn sie zum Beispiel in die Sanierung von ortsbildprägenden Gebäuden oder Außenbereichen wie Hofräumen investieren. Ein prägnantes Beispiel ist die bereits erfolgte Komplettsanierung des früheren Hotels Beimesche, der späteren Gaststätte Seeger und des heutigen Hauses Niemann an der Hauptstraße.
Hotel Beimesche bis 1961
Bis 2008 ist das Haus als Gaststätte und später noch im Obergeschoss als Wohnung genutzt worden. Zuvor war das Haus vom Alt-Bürgermeister Beimesche als Hotel und zudem auch als Ort für standesamtliche Trauungen genutzt worden. Im Untergeschoss befand sich zudem ein Kolonialwarenhandel und auch Kühe lebten in dem Haus. „Wir haben in einer Tageszeitung aus dem Jahr 1924 einen Artikel entdeckt, in dem berichtet wurde, dass die letzte Kuh das Haus Beimesche verlassen habe“, berichtet Holger Niemann. 2014 haben er und seine Frau Conny das nicht unter Denkmalschutz stehende Haus schließlich gekauft und es anschließend umfassend saniert beziehungsweise sanieren lassen.
Das historische Hotel Beimesche, anschließende Gaststätte Seeger und heutige Haus Niemann an der Hauptstraße in Thuine war 2014 vor der Sanierung in einem deutlich erkennbaren renovierungsbedürftigen Zustand.
Foto: Samtgemeinde Freren
Zimmer speziell für Radtouristen
Im Erdgeschoss befindet sich nun ihre Privat- sowie eine Ferienwohnung. Im Obergeschoss gibt es vier Zimmer zur Vermietung an Radtouristen oder aber auch Handwerker oder Besucher des in der Nachbarschaft befindlichen Elisabeth-Krankenhauses beziehungsweise des Hospizes St. Veronika. Der stellvertretende Bürgermeister Christof Kuiter freut sich über diese Entwicklung: „Wir sind froh, dass ein Investor sich diesem das Ortsbild prägende Gebäude angenommen und es in dieser Art nachhistorischen Vorbild saniert hat. Auch die Zimmer speziell auch für Radfahrergruppen werden den Ort beleben.“
25.000 Euro haben die Bauherren aus dem Fördertopf erhalten. „Das Geld haben wir für die geforderten kleinteiligen Holzfenster, die in einer Bremer Manufaktur hergestellten Klinkersteine in einer Spezialgröße sowie den geforderten zweiten Dachgiebel ausgegeben“, berichtet der Bauherr.
Ideen für 29 private Projekte
Insgesamt gab es seit 2014 von 27 potenziellen privaten Bauherren Anfragen für 29 Projekte. „Neun Förderanträge sind bisher vom beauftragten Planungsbüro Stelzer erstellt worden und für acht Projekte liegen die Zuwendungsbescheide vor“, erklärte Bauamtsleiter Thünemann. Die förderfähigen Ausgaben betrugen dabei rund 425.000 Euro, dafür seien laut Thünemann rund 115.000 Euro Fördermittel bewilligt worden.
„Wir als Gemeinde unterstützen alle weiteren privaten Eigentümer, die auch künftig Maßnahmen umsetzen und Fördermittel dafür beantragen möchten. Jedes Projekt wird dazu beitragen, das Erscheinungsbild der Gemeinde weiter zu verschönern“, erklärte Kuiter.
Bericht: Carsten van Bevern, Lingener Tagespost vom 04.01.2017