Als „#gamechanger“ das Spiel ändern
Fußballerinnen des SV Meppen und Aktionsbündnis kooperieren beim Equal Pay Day
Eine nicht alltägliche Kooperation sind die Frauenfußballerinnen des SV Meppen und das Aktionsbündnis des Equal Pay Days (EPD) eingegangen: Die Bundesligistinnen nahmen das Heimspiel am 7. März gegen den VfL Wolfsburg zum Anlass, um auf den großen Unterschied bei der Bezahlung von Sportlerinnen und Sportlern hinzuweisen. Um damit bei Fans, Sponsorinnen und Sponsoren sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern ein Umdenken zu bewirken, werden sie zu „#gamechangern“ - so das Motto des diesjährigen Equal Pay Days, der bundesweit am 10. März stattfindet.
Frauenfußball lebt im Gegensatz zum Männerfußball noch überwiegend vom Ehrenamt. Hinter und vor den Kulissen sind Frauen wie Maria Reisinger, sportliche Leiterin der Frauenmannschaft, für den Erfolg der Frauen im Fußball mitverantwortlich. Sie setzt sich gerne für den EPD ein: „Ich finde es wichtig, auf dieses Missverhältnis aufmerksam zu machen angesichts der hohen sportlichen Leistung, die sowohl Frauen als auch Männer im Profifußball erbringen“, sagt sie. Reisinger war darum sofort überzeugt davon, beim diesjährigen EPD mitzuwirken. Mit ihm wird deutschlandweit darauf hingewiesen, dass es zwischen dem Bruttoverdienst von Männern und Frauen aktuell eine Entgeltlücke von 19 Prozent zu Ungunsten der Frauen gibt. Der Wert wird vom Statistischen Bundesamt erhoben.
Die Idee für das Zusammengehen mit dem SV Meppen in dieser Sache entstand in einem Planungsgespräch des Aktionsbündnisses, das bereits seit 2016 besteht und jährlich eine gemeinsame Aktion anlässlich des EPD durchführt. „Wir haben uns am Motto #gamechanger orientiert und fanden, am Beispiel des Frauenfußballs wird sehr gut deutlich, wie die bisher geltenden Regeln durch neue ersetzt werden können und das Spiel sich im wahren Wortsinn ändert“, erläuterte Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte beim Landkreis Emsland, warum sie im Namen des Bündnisses das Gespräch mit dem SV Meppen suchte. Sie stieß dabei auf offene Ohren. Und so betonte auch Ronny Maul, Geschäftsführer SV Meppen: „Die Bereitschaft, auf dieses Ungleichgewicht im Fußball hinzuweisen, war sofort da. Wir wollen ein Stück weit aufrütteln“.
Teil der Informationsoffensive war unter anderem während des Spiels am 7. März entsprechende Bandenwerbung, die das Motto #gamechanger aufgreift. Das Banner, mit dem die Frauen auf den Platz einliefen, trug ebenfalls diesen Schriftzug und auch in Interviews in der Spielhalbzeit sowie in Beiträgen für das Stadionmagazin „Neunzehn 12“ des SV Meppen wurde das Thema vertieft. Immer im Vordergrund auch die Farbe Rot, die das Anliegen des EPD symbolisiert.
Mit dem Thema Lohnentgeltlücke befassen sich auch die großen Vereine, Verbände und Organisationen im Emsland, darunter die Katholische Frauengemeinschaft (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Frauen im ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim, die LandFrauen, der Sozialverband (SovD) und die Gleichstellungsbeauftragte der Agentur für Arbeit. Sie alle zählen, neben der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, zum Aktionsbündnis EPD und engagieren sich mit dieser gemeinsamen Aktion für einen fairen Lohn für Frauen.
Bild: Nicht nur die Frauenmannschaft des SV Meppen, sondern auch die Herren machen sich stark für die Anliegen des Equal Pay Days. Thilo Leugers, Lisa-Marie Weiss, Janik Jesgarzweski und Jenny Bitzer (vorne v. l.) sowie die Mitglieder des Aktionsbündnisses (hinten) machen auf den 10. März aufmerksam. (Foto: SV Meppen)