Die Gemeinden

Orte starten kreativen Prozess

 

Messingen beim EmslandDorfPlan dabei - Projekt soll Zukunftsfähigkeit der Kommunen erhöhen

 

Steigen in den gestalterischen Prozess ein, um die Zukunftsfähigkeit ihrer Dörfer zu erhöhen: Die Teilnehmer des Bundesprojekts „EmslandDorfPlan“. (Foto: Landkreis Emsland) 

 

Die Zukunftsinitiative „EmslandDorfPlan“ geht in die Umsetzung: Fünf von neun emsländischen Dörfern sind in einem kreisweiten Bewerbungsverfahren ausgewählt worden und dürfen nun an dem Modellprojekt des Bundes teilnehmen. Jede Dorfgemeinschaft startet damit einen kreativen Prozess, um bereits vorhandene Projekte zu stärken, Neues zu initiieren und die eigene Gemeinde zukunftsfähig zu machen. In einer Auftaktveranstaltung im Meppener Kreishaus trafen sich nun Vertreter der Gemeinden, Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister, die mit der Umsetzung beauftragten Büros kommunare aus Bonn und pro-t-in aus Lingen sowie der Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

 

Dr. Sigrid Kraujuttis, Dezernentin des Landkreises Emsland, machte bei ihrer Begrüßung deutlich, dass die Dörfer im ländlich geprägten Emsland eine besondere Rolle spielten, sich die Dorfgemeinschaften aber in den Bereichen Demografie, Ehrenamt, Wirtschaft, Infrastruktur und Mobilität neuen Herausforderungen stellen müssten. „Im Dialog können neue Lösungsansätze für die Zukunftsfähigkeit der Dörfer entwickelt werden. Die Studie sieht vor, einen kreativen Prozess im Ort anzustoßen, der von außen begleitet wird“, betont Kraujuttis.

 

Holsten-Bexten, Hüven, Messingen, Brual und Neurhede werden in den kommenden Monaten Ideen und Strategien mit Hilfe von „Bildern“ entwickeln, die bis Mitte November 2018 einen gestalteten „Plan“ ergeben sollen. Holsten-Bexten beispielsweise erhofft sich, dass die Kommunikation unter den verschiedenen Gruppen im Ort gestärkt wird. Hüven sucht nach Impulsen u. a. für die Innenentwicklung, die Nahversorgung und für die Mobilität. Messingen begreift die aktive Bürgerbeteiligung als gemeinschaftlichen Prozess. Ein Leitfaden für die dörfliche Entwicklung wird gesucht, zugleich sollen die Vereine intensiver vernetzt werden. Brual als kleiner Ort mit vergleichsweise zahlreichen Arbeitsplätzen möchte vorhandene Stärken wie den Zuzug junger Familien auch für die Zukunft sichern. Des Weiteren soll die Idee eines multifunktionalen Gebäudes mit Wohnungen für Jung und Alt und weiteren Versorgungsleistungen konkretisiert werden. Neurhede wiederum möchte sich ganz neu aufstellen, sich auf vorhandene Stärken besinnen und die Attraktivität – auch für junge Familien - erhöhen.

 

In den folgenden Monaten wird durch die beteiligten Büros eine „wertschätzende Befragung“ durchgeführt, die den Ist-Zustand festhält und zugleich im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern Zukunftsperspektiven entwickelt. Die Projekterfahrungen mit dem kreativen Ansatz sollen im „Handbuch zur Dorfentwicklung“ zusammengefasst werden. „Dies dient auch der Übertragbarkeit auf andere bundesdeutsche Kommunen“, erläutert Klaus Ludden, der das Projekt für den Landkreis Emsland begleitet.

 

Bundesweit laufen insgesamt 38 Förderprojekte zur sozialen Dorfentwicklung. Die Initiative „EmslandDorfPlan“ hatte sich aus über 220 Bewerbern erfolgreich um eine Förderung beim Bund beworben. Der Landkreis Emsland erhält 68.500 Euro für die Durchführung des Projekts vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bei Gesamtkosten von 76.000 Euro. Den verbleibenden Rest bringt der Landkreis Emsland auf.