Gedenken an die Pogrome vom 9.11.1938 in Freren
Schüler der Klassen 10 der Oberschule Freren gestalten Gedenkfeier
Die Novemberpogrome 1938 steigerten den staatlichen Antisemitismus zur Existenzbedrohung für die Juden im ganzen Deutschen Reich.
Entgegen der NS-Propaganda waren sie keine Reaktion des „spontanen Volkszorns“ auf die Ermordung eines deutschen Diplomaten durch einen Juden. Sie sollten vielmehr die seit Frühjahr 1938 begonnene gesetzliche „Arisierung“, also die Zwangsenteignung jüdischen Besitzes und jüdischer Unternehmen planmäßig beschleunigen, mit der auch die deutsche Aufrüstung finanziert werden sollte. Der Zeitpunkt der Pogrome hing eng mit Hitlers Kriegskurs zusammen.
Seit 1984 wird am Gedenkstein vor dem jüdischen Bethaus in der Grulandstraße alljährlich der vier jüdischen Familien Schwarz, Manne, Fromm und Meyberg gedacht, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ihre Heimatstadt verlassen mussten und im Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert wurden.
Lothar Kuhrts, Leiter der jüdischen Geschichtswerkstatt „Samuel Manne“ und Initiator der Veranstaltung, erinnerte an den Tag des 09. November 1938, an dem die Nationalsozialisten in ganz Deutschland zahllose Synagogen in Brand steckten und jüdische Einrichtungen schändeten. Auch das jüdische Bethaus in Freren wurde Opfer des Gewaltregimes.
Nina Schubin, Geschäftsführerin des Kulturkreises Impulse hielt die Ansprache. In ihrem Beitrag ist sie darauf eingegangen, dass heutzutage viele Informationen ungefiltert durch die sozialen Medien vor allem auf die Jugend einprasseln. Daher sei es wichtig, solche Gedenkveranstaltungen durchzuführen, um immer wieder an die Schrecken des Naziregiems und des Antisemitimus zu erinnern.
Die Gedenkfeier hinterließ bei den vielen Schülerinnen und Schülern und Bürgerinnen und Bürgern einen bewegenden Eindruck. Dazu trugen auch die Jungen und Mädchen der Klassen 10 der Oberschule Freren bei, die die Feier mitgestalteten.
Auszüge des Artikels aus Wikipedia.