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Fassade der Hoffenheim-Arena in Messingen geplant

EIn Blick hinter die Fassade des Ingenieurbüro Iff-Dreising

 

In der Wirsol Rhein-Neckar-Arena spielt der Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim - die Außenfassade aus Streckmetall hat das Ingenieurbüro für Fassadentechnik Iff-Dreising in Messingen 2007/2008 geplant. Foto: Wikimedia Commons

 

Die Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, das Polizeipräsidium Mönchengladbach, die Rathäuser in Rheine und Schüttorf bis zur Wirsol Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim als Spielstätte des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim: Die Fassaden all dieser Gebäude haben Mitarbeiter des Ingenieurbüros Iff-Dreising in Messingen geplant.

 

Ferdinand und und sein Sohn Thomas Dreising haben 1995 in Messingen das Ingenieurbüro für Fassadentechnik Iff-Dreising gegründet. Mittlerweile arbeiten dort zehn Personen – unter anderem Thomas Dreisings Tochter Corinna. Foto: Carsten van BevernAngefangen hat alles 1995, am 1. Mai ist das Ingenieurbüro Iff-Dreising vom Bauingenieur Thomas Dreising und seinem Vater Ferdinand gegründet worden. „Wir haben uns sofort breit aufgestellt und ganz bewusst auch nicht als Zwei-Mann-Betrieb angefangen, sondern haben sofort weitere Mitarbeiter eingestellt, um neben Bausausführungsplanungen auch Beratungen und Gutachten im Fassadenbereich anbieten zu können“, erklärt Seniorchef Ferdinand Dreising (73) in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Zuvor hatte er 30 Jahre im Außendienst für einen großen deutschen Fenster-, Türen- und Wintergartenproduzenten sowie als Gutachter gearbeitet.


Erstes Büro im Keller des Privathauses

Sein Sohn Thomas arbeitete zu diesem Zeitpunkt in Hannover beim Bauphysiker und Fachmann für Fassadentechnik Professor Michael Lange. „Wir wussten, dass der Markt da war, und wollten selber etwas auf die Beine stellen“, berichtet der heute 50-jährige Thomas Dreising. Als Firmensitz entschieden sie sich für ihren Heimatort Messingen. Das nie genutzte und noch im Rohbauzustand befindliche Schwimmbad im Keller des Privathauses wurde dafür umgebaut und auf 70 Quadratmetern die Büros eingerichtet.

 

Viel Lehrgeld beim ersten Großprojekt

„Wir starteten gleich mit einem Großprojekt, der heutigen EON-Zentrale in Düsseldorf. Wir haben dort viel Lehrgeld bezahlt. Die Firma stand gleich auf der Kippe, aber letztlich haben wir daraus viel gelernt und uns auch einen guten Ruf in der Branche erarbeitet“, erinnern sich beide an die nicht immer leichte Anfangszeit. „Das letztlich im ersten Jahr erarbeitete Minus war auch eingeplant, dann musste es aber laufen. Und es hat dann, auch dank vieler Überstunden aller, funktioniert“, berichtet Thomas Dreising.

 

Viele Gutachten

Die gutachterliche Tätigkeit begann bei der Sanierung des Hertie-Kaufhauses in Esslingen. „Bei Sanierungen wird immer zuvor ein Gutachten erstellt, das ist für uns inzwischen ein wichtiger Bereich“, erklärte Dreising junior. Nachdem anfangs noch „viele Klinken geputzt werden mussten“ kommen heute die meisten Aufträge auf Empfehlung anderer Bauherren und nach Hörensagen rein. Überwiegend kommen die Auftraggeber aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch in London, in der Türkei sowie bei der Planung eines Hochhauses in Dubai waren Iff-Dreising-Mitarbeiter schon mit dabei.
Individuelle Bauteile

 

Auch die Außensanierungen der Universität Paderborn, der Musikhochschule in Köln oder der PSD-Bankzentrale in Münster wurden in Messingen geplant. „Es werden dabei auch kaum Profile oder Beschläge aus dem Katalog verbaut, vielmehr werden die Teile für jeden Bau individuell entwickelt. Ein besonders markanter Auftrag war 2007/2008 die Planung der Fassade für die Wirsol Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim. Thomas Dreising ist darüber allerdings kein Fan vom dort spielenden Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim geworden, vielmehr hängt eine kleine HSV-Fahne in seinem modernen Büro.

 

Neubau im Gewerbegebiet

Modernes Büro? Ja, denn 2012 hat sich das Unternehmen im Messinger Gewerbegebiet angesiedelt und dort einen markanten Neubau errichten lassen. „Wir haben hier auch noch Platz für eine deutliche Erweiterung oder zum Beispiel für die Ansiedlung eines weiteren Ingenieurbüros wie zum Beispiel einem Statiker“, erklärt Ferdinand Dreising, der auch heute noch täglich von seiner benachbarten Wohnung ins Büro kommt und Neubau- oder Sanierungsprojekte betreut.

 

Dritte Generation schon im Betrieb

Corinna Dreising ist als duale Studentin der Fassadentechnik bei Iff-Dreising angestellt. Sie ist im Familienbetrieb Vertreterin der dritten Generation. Foto: DreisingUnd auch die Unternehmensnachfolge ist schon gesichert. Thomas Dreisings 18-jährige Tochter Corinna hat sich nach mehreren verschiedenen Praktika für das dreijährige duale Studium der Fassadentechnik im süddeutschen Mosbach entschieden – Iff-Dreising ist seitdem auch Ausbildungspartner der Hochschule. Wobei die Ausbildung und die Betreuung junger Praktikanten Thomas Dreising schon immer sehr am Herzen lag. Zudem ist er seit rund zehn Jahren ehrenamtlich im Prüfungsausschuss der IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim aktiv.

Und die wirtschaftliche Lage? „Uns geht es gut, wir haben in der Branche einen Namen, wir sind mit unserer Auftragslage sehr zufrieden“, erklärt Thomas Dreising zum Abschluss.

 

Text: Carsten van Bevern, Lingener Tagespost